TOP 10 Urlaubstipps für die Fahrt nach Österreich
Immer beliebter werden Reiseziele, die bequem mit dem Auto zu erreichen sind. Besonders Österreich lockt mit seinen Destinationen zu dieser Jahreszeit viele Gäste, die mit dem Auto anreisen. Doch was muss ich alles bei einer Fahrt ins benachbarte Land beachten? Ihr Automobilclub hilft Ihnen. Gerade bei längeren Fahrten sollte man die Tour besonders gut vorbereiten. Wir vom Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. haben Ihnen deshalb die wichtigsten Punkte einmal zusammengefasst, damit Sie sicher zu Ihrem Reiseziel und auch wieder zurückkommen.
1. Wie bereite ich mich richtig auf eine längere Reise mit dem Auto vor?
Die richtige Reisevorbereitung ist wichtig. Das Fahrzeug sollte vorher auf jeden Fall einem Technik-Check unterzogen werden. Dazu gehören eine ausreichende Profiltiefe der Reifen (mindestens 1,6 mm ist Vorschrift, bei längeren Fahrten sollten es mindestens 3 mm sein), der richtige Reifendruck, die Überprüfung der Stände von Öl, Kühl- und Spritzwasser inkl. Frostschutz und Bremsflüssigkeit sowie ein vollständiger Check aller Lichter des Fahrzeugs. Versichern Sie sich auch über den Zustand des Erste-Hilfe-Koffers und dass auch immer genügend Warnwesten im Fahrzeug vorhanden sind. Optimalerweise für jeden Mitfahrer eine eigene Warnweste, die griffbereit im Fahrzeuginneren platziert werden sollte.
2. Wie packe ich mein Fahrzeug richtig?
Das Packen des Autos ist eine Wissenschaft für sich, aber wenn man ein paar Regeln einhält auch kein Hexenwerk. Zunächst sollten große Gepäckstücke wie Koffer immer unten platziert werden. Darüber hinaus macht es Sinn, kleinere Gegenstände in den Zwischenräumen sicher und rutschfest zu platzieren. Achten Sie darauf, dass der Kofferraum nicht zu hoch beladen ist. So kommt es zu keinen Sichteinschränkungen bei der Fahrt. Wichtig ist auch, dass keine Gegenstände locker sind, damit bei einer starken Bremsung nichts durch das Fahrzeug fliegen kann.
Zum Schluss ist zu beachten, dass das Fahrzeug nicht überladen ist. Im Fahrzeugschein finden Sie das zugelassene Fahrzeuggewicht, das dringend eingehalten werden muss. In der Regel beträgt dies 400-500 kg inkl. aller Insassen und Gepäck. Damit kommt man schnell auf das zugelassene Fahrzeuggewicht. Wenn Ihr Fahrzeug schwer unterwegs ist, muss eventuell auch der Reifendruck erhöht werden – für die Sicherheit und den Tankverbrauch.
3. Was sollte auf einer Reise mit dem Auto niemals fehlen?
Gerade für bei längeren Fahrten sollte man ausreichend Wasser und Snacks an Bord haben. Eine Decke im Auto kann auch nie schaden – wer weiß, wann der nächste Stau kommt. Auch hier kann ein Navigationsgerät oder ganz klassisch eine Landkarte sehr hilfreich sein. Das sind natürlich Aufgaben für den Beifahrer. Bedenken Sie zudem, je nach Reiseziel, vor allem in der kälteren Jahreszeit, eventuell Schneeketten einzupacken. Für Kinder empfiehlt sich immer Spielzeug oder ein Tablet mit Videos oder Kinderfilmen mitzunehmen. Gerade auf längeren Strecken können die Kinder quengelig werden, Nerven kosten und damit eine erhebliche Ablenkung sein.
4. Muss ich in Österreich Maut bezahlen? Und wo erhalte ich Vignetten?
Auf allen Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich besteht Mautpflicht. Fahrzeuge bis 3,5t höchstzulässigem Gesamtgewicht dürfen die österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen daher nur mit gültiger Vignette befahren. Unabhängig von der Vignette wird für bestimmte Tunneldurchfahrten oder Passstraßen ebenfalls eine Straßengebühr (Maut) erhoben. Hier sollte man sich vor Reiseantritt ausreichend informieren.
Erhältlich ist die Vignette in Österreich direkt an den Tankstellen oder bei den Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ. Bei Einreise muss beachtet werden, dass die Vignette bereits vor der Auffahrt auf eine Autobahn oder Schnellstraße in Österreich ordnungsgemäß angebracht werden muss. Der Erwerb der Vignette ist daher u.a. an den meisten grenznahen Tankstellen möglich. Eine 10-Tages-Vignette kostet für ein Auto bis 3,5t höchstzulässigem Gesamtgewicht 8,90 Euro. Eine 2-Monats-Vignette kostet 25,90 Euro und für das ganze Jahr 86,40 Euro. Gültig ist die Vignette nur, wenn sie gut sichtbar an der Innenseite der Windschutzscheibe am linken oberen Rand oder hinter dem Rückspiegel klebt.
5. Welche Höchstgeschwindigkeiten gelten in Österreich?
Für PKW und Motorräder gelten folgende Geschwindigkeiten: im Ortsgebiet 50 km/h, auf Freilandstraßen und Schnellstraßen 100 km/h, auf Autobahnen 130 km/h. Wer in Österreich zu schnell gefahren ist, kann sich auf Bußgelder einstellen, die zum einen bis zu mehreren Tausend Euro hoch sind und zum anderen davon abhängen, an welchem Ort in Österreich man bei der Geschwindigkeitsüberschreitung erwischt wurde.
6. Wie sieht es mit der Handynutzung am Steuer aus?
Seit Ende Mai 2016 gibt es in Österreich strengere Regeln für die Handynutzung am Steuer. Im Auto sind jetzt nur noch das Telefonieren mit Freisprecheinrichtung sowie das Verwenden des Handys als Navigationsgerät erlaubt. Jede andere Nutzung des Handys wie SMS, Email oder Surfen ist ausdrücklich verboten. Wichtig ist, dass nicht nur das Schreiben von Nachrichten verboten ist, sondern auch das bloße Lesen.
7. Was kann ich tun, wenn ich einen Strafzettel bekommen habe?
Wenn Sie mit Ihrem Auto im Ausland unterwegs sind, müssen Sie sich an das Verkehrsrecht des jeweiligen Landes halten, sonst drohen Ihnen Bußgelder. Sollte wider Erwarten doch ein Bußgeldbescheid ins Haus flattern, können Sie zunächst grundsätzlich einen Einspruch einlegen. Ab und zu kann es tatsächlich zu Messfehlern oder Fehlinformationen kommen. Suchen Sie sich in diesem Fall am besten juristischen Rat. Bestätigt sich aber die Korrektheit des Bescheids, leiten Sie umgehend die Zahlung ein.
Deutschland hat ein bilaterales Abkommen mit Österreich. Damit können Geldbußen aus Österreich schon ab 25 Euro vollstreckt werden. Die Vollstreckung betrifft aber nur Geldforderungen. Führerscheinentzug oder Punkte können in Deutschland nicht umgesetzt werden.
Aktuelle Bußgelder für Deutschland kann man übrigens jederzeit und kostenlos mit dem Bußgeldrechner von Mobil in Deutschland berechnen.
8. Gilt eine Winterreifenpflicht? Und wie sieht es mit Schneeketten aus?
Vom 1. November bis 15. April gilt eine witterungsabhängige Winterausrüstungspflicht. Heißt, sobald die Temperaturen sinken, Eis und Schnee auf der Fahrbahn sind, gilt Winterreifenpflicht. Fahrzeuge haben damit bei Schnee, Eis oder glatter Fahrbahn zwei Möglichkeiten: 1. Alle vier Räder müssen Winterreifen montiert haben. 2. Als Alternative können auch Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsräder montiert werden, wenn die Straße durchgängig mit Schnee oder Eis bedeckt ist. Wer bei winterlichen Fahrbahnbedingungen ohne Winterreifen oder Schneeketten fährt, riskiert eine Strafe von 60 Euro. Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer drohen sogar bis zu 5.000 Euro Strafe.
9. Was muss ich bei der Warnweste und beim Aufstellen des Warndreiecks beachten?
Auf Österreichs Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften gilt Warnwestenpflicht. Das bedeutet, dass Autofahrer die Warnweste im Falle einer Panne oder eines Unfalls beim Betreten der Fahrbahn anlegen müssen. Damit gilt die sogenannte Mitführ- und Tragepflicht in Österreich. Jeder Autofahrer muss zudem stets ein Verbandspaket, ein Warndreieck und eine Warnweste mit sich führen und bei einer Verkehrskontrolle vorweisen können.
Nach einem Unfall oder einer Panne sollte man keine Zeit verlieren, um das Warndreieck aufzustellen. Nachfolgender Verkehr ist nicht nur eine Gefahr für das Pannenfahrzeug, sondern auch umgekehrt. Grundsätzlich gibt es zum Abstand des Aufstellens keine festen oder gesetzlichen Regelungen. Mobil in Deutschland empfiehlt folgende Faustregel: Innerorts 50 m vor dem Fahrzeug, außerorts auf Landstraßen ca. 100 m und auf der Autobahn mindestens 150 m vor dem Fahrzeug. Natürlich immer abhängig von der Fahrbahnsituation und Einsehbarkeit der Unfallstelle. Hat man in einer Kurve eine Panne, sollte das Warndreieck in ausreichendem Abstand vor der Kurve aufgestellt werden, damit die Autofahrer frühzeitig gewarnt werden.
10. Wie verhalte ich mich, wenn ich auf der Fahrt eine Panne oder einen Unfall im Ausland habe?
Hier kommt Ihr Automobilclub ins Spiel. Dieser hilft Ihnen sofort und schickt Ihnen umgehend Hilfe. Pannen- und Unfallhilfe, Abschleppen, Bergen, Mietwagen oder Übernachtung – Ihr Automobilclub organisiert Ihnen alles, was Ihre Mobilität so schnell wie möglich wiederherstellt. Einfach anrufen und helfen lassen!
Eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub auch für das Ausland gibt es bereits ab 58 EUR pro Jahr. Gute Automobilclubs wie Mobil in Deutschland e.V. bieten sogar weltweite Hilfe an und sind nicht nur auf Europa beschränkt.