TOP 10 Urlaubstipps für die Autofahrt in Deutschland von Ihrem Automobilclub
Kurzurlaube erfreuen sich bei den Deutschen einer immer größeren Beliebtheit. Vor allem Deutschland als Urlaubsland kann hier punkten, da dies bequem mit dem Auto zu erreichen ist. Doch auch hier muss man einiges beachten. Ihr Automobilclub klärt Sie auf.Gerade vor längeren Fahrten sollte man die Reise besonders gut vorbereiten. Hier unsere Top 10 Tipps für eine Autoreise in Deutschland:
1. Wie bereite ich mich richtig auf eine längere Reise mit dem Auto vor?
Die richtige Reisevorbereitung ist das A und O, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind. Nicht zu vergessen ist hier der Technik-Check. Dazu zählen eine ausreichende Profiltiefe der Reifen (mindestens 1,6 mm ist Vorschrift, bei längeren Fahrten sollten es mindestens 3 mm sein), der richtige Reifendruck, die Überprüfung der Stände von Öl, Kühl- und Spritzwasser inkl. Frostschutz und Bremsflüssigkeit sowie ein vollständiger Check aller Lichter des Fahrzeugs. Versichern Sie sich auch über den Zustand des Erste-Hilfe-Koffers und dass auch immer genügend Warnwesten im Fahrzeug vorhanden sind.
2. Wie packe ich mein Fahrzeug richtig?
Das Packen des Autos ist eine Wissenschaft für sich, aber wenn man ein paar Regeln einhält auch kein Hexenwerk. Zunächst sollten große Gepäckstücke wie Koffer immer unten platziert werden. Darüber hinaus macht es Sinn, kleinere Gegenstände in den Zwischenräumen sicher und rutschfest zu platzieren. Achten Sie darauf, dass der Kofferraum nicht zu hoch beladen ist. So kommt es zu keinen Sichteinschränkungen bei der Fahrt. Wichtig ist auch, dass keine Gegenstände locker sind, damit bei einer starken Bremsung nichts durch das Fahrzeug fliegen kann.
Zum Schluss ist zu beachten, dass das Fahrzeug nicht überladen ist. Im Fahrzeugschein finden Sie das zugelassene Fahrzeuggewicht, das dringend eingehalten werden muss. In der Regel beträgt dies 400-500kg inkl. aller Insassen und Gepäck. Damit kommt man schnell auf das zugelassene Fahrzeuggewicht. Wenn Ihr Fahrzeug schwer beladen ist, muss eventuell auch der Reifendruck erhöht werden – für die Sicherheit und den Tankverbrauch.
3. Was sollte auf einer Reise mit dem Auto niemals fehlen?
Seien Sie für alle Eventualitäten gerüstet. Gerade bei längeren Fahrten sollte man ausreichend Wasser und Snacks an Bord haben. Eine Decke im Auto kann auch nie schaden, falls der nächste Stau mal wieder länger dauert. Wichtig ist auch ein Navigationsgerät oder ganz klassisch eine Landkarte, die Ihnen sicher und schnell den Weg zum Reiseziel zeigt. Bedenken Sie zudem, je nach Reiseziel, vor allem in der kälteren Jahreszeit, eventuell Schneeketten einzupacken. Für Kinder empfiehlt sich immer Spielzeug oder ein Tablet mit Videos oder Kinderfilmen mitzunehmen. Gerade auf längeren Strecken können die Kinder quengelig werden, Nerven kosten und damit eine erhebliche Ablenkung sein.
4. Was muss ich bei der Warnweste beachten und wo muss ich diese verstauen?
Seit dem 1. Juli 2014 sind Warnwesten in Deutschland Pflicht. Zumindest besteht eine Mitführpflicht, heißt: Jeder Pkw muss eine Sicherheitsweste an Bord haben. Optimalerweise für jeden Mitfahrer eine eigene Warnweste, die griffbereit im Fahrzeuginneren platziert werden sollte. Wer bei einer Polizeikontrolle keine entsprechende Weste im Pkw hat, wird mit einem Bußgeld von 15 Euro bestraft. Jeder Autofahrer muss zudem stets ein Verbandspaket und ein Warndreieck mit sich führen und bei einer Verkehrskontrolle vorweisen können.
5. Was muss ich beachten, wenn ich ein Warndreieck aufstelle?
Nach einem Unfall oder einer Panne sollte man keine Zeit verlieren, um das Warndreieck aufzustellen. Nachfolgender Verkehr ist nicht nur eine Gefahr für das Pannenfahrzeug sondern auch umgekehrt. Grundsätzlich gibt es in Deutschland zum Abstand des Aufstellens keine festen oder gesetzlichen Regelungen. Mobil in Deutschland empfiehlt folgende Faustregel: Innerorts 50 m vor dem Fahrzeug, außerorts auf Landstraßen ca. 100 m und auf der Autobahn mindestens 150 m vor dem Fahrzeug. Natürlich immer abhängig von der Fahrbahnsituation und Einsehbarkeit der Unfallstelle. Hat man in einer Kurve eine Panne, sollte das Warndreieck in ausreichendem Abstand vor der Kurve aufgestellt werden, damit die Autofahrer frühzeitig gewarnt werden.
6. Welche Höchstgeschwindigkeiten gelten in Deutschland?
In Deutschland gelten für alle Kraftfahrzeuge als zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb einer geschlossenen Ortschaft 50 km/h (wie in den meisten Ländern Europas). Außerhalb geschlossener Ortschaften beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit für PKW sowie für andere Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 3,5 t 100 km/h. Darüber hinaus gilt auf den Bundesautobahnen eine Richtgeschwindigkeit (empfohlene maximale Geschwindigkeit) von 130 km/h, aber keine definierte generell maximal zulässige Geschwindigkeit.
7. Welche Strafen drohen bei erhöhter Geschwindigkeit?
Bei einer Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit (bis maximal 20 km/h zu schnell) erhält man innerorts lediglich eine Geldstrafe (bis maximal 35 Euro bei 20 km/h zu schnell). 21-30km/h über der zulässigen Geschwindigkeit wird zusätzlich mit einem Punkt bestraft. Ab 31 km/h erhöht sich die Strafe auf 2 Punkte, 160 Euro und zusätzlich ein Monat Fahrverbot. Ab 51 km/h zu schnell erweitert sich das Fahrverbot auf 2 Monate, ab 61 km/h auf 3 Monate.
Die Strafen bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts sind vergleichbar, allerdings in einer schwächeren Abstufung. Die Bestrafungen bei Bußgeld, Punkte und Fahrverbot sind im direkten Vergleich geringer.
Wer beim Telefonieren oder Texten mit dem Smartphone in der Hand am Steuer erwischt wird, kann das nach den neuen Regelungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) teuer zu stehen kommen. Nicht nur werden am 01.01.2017 die Bußgelder von 60 Euro auf 100 Euro erhöht, zusätzlich wird man noch mit einem Punkt bestraft. Als Nutzung gilt übrigens, sobald der Führer des Fahrzeugs das Handy in die Hand nimmt oder hält.
Handynutzung am Steuer ist ein wichtiges Thema im Straßenverkehr, das heutzutage immer mehr an Bedeutung gewinnt. Daher wurde von unserem Automobilclub die Verkehrssicherheitskampagne „BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße“ vor über einem Jahr ins Leben gerufen, um über die Gefahren de Ablenkung am Steuer durch das Smartphone aufmerksam zu machen. Weitere Informationen zur Kampagne unter www.besmart-mobil.de
Aktuelle Bußgelder kann man übrigens jederzeit und kostenlos mit dem Bußgeldrechner von Mobil in Deutschland berechnen.
8. Was kann ich tun, wenn ich einen Strafzettel bekommen habe?
Oftmals kann die Anfechtung eines Bußgeldbescheids sinnvoll sein. Im Rahmen des 51. Verkehrsgerichtstages in Goslar 2013 wurde eine Studie von Verkehrsexperten veröffentlicht. Nach Auswertung von 15.000 Bescheiden erwiesen sich knapp ein Drittel unzulässig, falsch oder ihrer Beweisführung zumindest mangelhaft. Bestimme Anbieter, z.B. www.geblitzt.de, ermöglichen eine (teilweise kostenlose) Überprüfung, im besten Fall können Sie so Ihren Bußgeldbescheid unwirksam machen.
9. Gilt eine Winterreifenpflicht? Und wie sieht es mit Schneeketten aus?
In Deutschland herrscht eine Winterreifenpflicht. Das Winterreifen Gesetz in der StVO beschreibt genau die Straßenverhältnisse, bei denen mit Winterreifen gefahren werden muss. Im Gesetzestext heißt es: „Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte darf ein Kraftfahrzeug nur mit Reifen gefahren werden, die die in Anhang II Nummer 2.2 der Richtlinie 92/23/EWG des Rates vom 31. März 1992 […] beschriebenen Eigenschaften erfüllen (M+S-Reifen).“ M + S steht für Matsch und Schnee. Bei diesen Reifen sind das Profil der Lauffläche und die Struktur so konzipiert, dass sie vor allem in Matsch und frischem oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften gewährleisten als normale Reifen. Bei Verstoß drohen 60 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg.
Um immer auf der sicheren Seite zu sein, empfehlen Experten die Winterreifen „von O bis O“, also von Oktober bis Ostern, aufzuziehen.
10. Wie verhalte ich mich, wenn ich auf der Fahrt eine Panne oder einen Unfall habe?
Bei Panne oder Unfall ist Ihr Automobilclub der richtige Ansprechpartner und kann Ihnen in den meisten aller Fälle direkt weiterhelfen. Egal ob Reparatur am Unfallort, Abschleppen oder Bergen, ein verlässlicher Automobilclub lässt Sie auf keinen Fall im Regen stehen.
Eine Mitgliedschaft bei unserem Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. gibt es bereits ab 28 EUR im Jahr. Weitere Informationen unter www.mobil.org