- In den Stadtgebieten mit viel Altbausubstanz und damit mangelnden Tiefgaragenplätzen müssen Anwohnergaragen geschaffen werden.
- Die von Gerichten gestoppte Parklizenzierung darf nicht wieder eingeführt werden.
- An besonders breiten Straßen in Wohnbereichen sind verstärkt Schräg- oder Senkrechtparkzonen einzurichten.
- Für Umsteiger müssen noch viel mehr Park&Ride-Plätze zur Verfügung gestellt werden.
- Die Stellplatzbeschränkungssatzung muss umgehend aufgehoben werden.
- Die Parkverbote in München müssen durchforstet werden.
- Die Stadt darf nicht länger auf Kosten der Parkplätze die Straßen um- und zurückbauen.
- Die zwangsweise Beseitigung von Parkplätzen in Innenhöfen muss aufhören.
- Die Mittel aus der Stellplatzablöse dürfen nur für die Schaffung von Parkplätzen, nicht aber für andere Zwecke ausgegeben werden.
Parkplatzproblematik und Parksuchverkehr in München
Als Automobilclub gegen Parkplatzknappheit.
Als Automobilclub beschäftigt uns nicht nur das fahrende Automobil. Die Frage, wo man sein Auto überhaupt abstellt, wird von uns immer kritischer gestellt. Die Parksituation in München wird immer schwieriger:Es gibt in vielen Bereichen immer weniger Parkplätze für die wachsende Zahl von derzeit knapp 800.000 Kraftfahrzeugen. Die noch vorhandenen Parkplätze werden teurer, für Tiefgaragenplätze werden teilweise schon Spekulationspreise von 500 DM monatlich verlangt. Die Parkplatzsuche dauert zunehmend länger und der Parksuchverkehr wächst.
Die Politik der Stadtratsmehrheit trägt hierzu erheblich bei. München leistet sich zum Beispiel eine „Stellplatzbeschränkungssatzung“, die bei vielen Neubauten die Herstellung der meisten benötigten Stellplätze einfach verbietet, und will sie noch massiv ausweiten. Nach den Entwürfen zum Verkehrsentwicklungsplan sollen große Gebiete damit überzogen werden.
Politische Motivation
Die Parkplatznot in München ist politisch beabsichtigt. Das zeigt sich schon in Begriffen wie „Stellplatzbeschränkungssatzung“. Viele Verkehrsplaner beschäftigen sich damit, Autofahrer dadurch zum Wechsel des Verkehrsmittels zu zwingen, indem sie ihnen die Parkplätze wegnehmen oder gleich ihre Herstellung verhindern.
Das Streichen von Parkplätzen ist ein verhängnisvoller Weg. Denn es ist sicher, dass künftige Automobile sehr viel emissionsärmer sein können und werden als die heutigen. Wenn dann (vielleicht in 15 Jahren) kaum mehr etwas gegen ihre Benutzung spricht, wird sich die heutige Politik rächen: Auch dann noch werden die Menschen unter der heute bewusst geplanten Parkplatznot leiden.
Es ist deshalb heute angezeigt, der Parkplatz-Streichpolitik engagiert entgegenzutreten und zur zielgerichteten Schaffung von Parkplätzen an geeigneten Orten umzukehren. Der Automobilclub Mobil in München e.V. ruft alle Autofahrer dazu auf, sich diesen Forderungen anzuschließen:
Der Parksuchverkehr
In Schwabing fahren die Autofahrer täglich rund 80.000 Kilometer, nur um einen Parkplatz zu suchen. Das heißt, anders ausgedrückt: Die Autofahrer dort quälen sich tagtäglich zweimal um die Welt, um wirklich eine Parkplatz zu finden. Dies ergab eine Studie im Auftrag der BMW – Verkehrsforschung aus dem Jahre 1997, mit der einmal genau belegt werden sollte, wieviel Zeit und Geld man opfern muß, um sein Auto abstellen zu können. Bisher gab es über die exakte Höhe des Parksuchverkehrs nur ungenaue Angaben. So behaupteten vor einigen Jahren die Grünen, der innerstädtische Parksuchverkehr würde nur bei rd. 2% liegen, andere behaupteten, er liege bei bis zu 80%. In Wirklichkeit liegt er in Schwabing bei genau 44%. Das heißt, dass fast jedes zweite Fahrzeug, das in Schwabing fährt, einen Parkplatz sucht.
Das lässt sich beispielhaft belegen. Anwohner der Hohenzollernstraße beispielsweise haben noch Glück. Hier gibt es nach dieser Studie im Schnitt lediglich 30% Parksuchverkehr. Eine Nebenstraße weiter in der Viktor-Scheffel-Straße sind es schon 92%. Über vier von fünf Fahrten in dieser Straße wären vermeidbar, d.h. sind durch den extern verursachten Zwang des Parkplatzmangels hervorgerufen. Dieser produziert nicht nur enormen Ärger bei den Anwohner und Besuchern, er kostet auch enorm viel Geld und produziert ein Vielfaches an Schadstoffen. Analog zur BMW-Staukostenstudie sind das im Jahr hochgerechnet viele Milliarden DM. Entsprechend dieser Bemessungsgrundlage für verschiedene Fahrtzwecke sind das allein für Schwabing fast 40 Mio. DM jährlich, die der Parksuchverkehr die Autofahrer kostet. Dabei werden rund 3 Mio. Liter Sprit verfahren, die bei den 40 Mio. DM noch nicht eingerechnet sind. Von Schadstoff- und Lärmemissionen ganz zu schweigen. Jeder Autofahrer, der dort einen Parkplatz sucht, und das sind rund 100.000 Personen am Tag, fährt im Durchschnitt 0,6 km weit, bis er Erfolg hat. Und die Zukunft sieht nicht besser aus. Zumindest lassen das steigende Zulassungszahlen befürchten. Mittlerweile hat München 686.000 zugelassene Fahrzeuge. Vor einigen Jahren waren es noch 500.000. Der harte Kampf um den heiß begehrten Parkplatz wird somit weitergehen, wir als Automobilclub werden ihn begleiten.