Kritik an heutiger Radar-Schwerpunktaktion der Verkehrspolizei: Es geht (fast) nie um Sicherheit, sondern (fast) nur ums Geld
Selbstbewusst kündigt die Münchner Polizei wieder eine Radar-Schwerpunktaktion an, bei der man besonders um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer bemüht sein möchte. „Verstöße würden konsequent verfolgt werden“ heißt es von Seiten der Polizei. Hintergrund ist eine um 5% gestiegene Zahl von Unfällen, die eine solche Aktion begründen. Radarmessanlagen, Lasermessgeräten und auch zivile Polizeifahrzeuge kommen zum Einsatz.
Mobil in Deutschland stellt diese Aktion der Polizei massiv in Frage und vermutet wieder ganz andere Beweggründe. Mobil in Deutschland begrüßt und fordert Radarkontrollen ausdrücklich, die im Namen der Sicherheit passieren. Also auf Straßen, auf denen sich viel ereignet, auf denen es viele Verletzte oder sogar Tote gibt. Das ist aber genau das, was die letzten Jahre nie geschehen ist. Geblitzt wurde vor allem auf den Straßenabschnitten, wo nichts bis gar nichts passiert. Die Straßenabschnitte, die aber besonders von Unfällen betroffen waren blieben meist radarfrei. Das hat unser Blitzatlas der letzten Jahre bereits einige Male nachgewiesen. Zum letzten Mal 2009.
Ginge es wirklich nur um Sicherheit, dann dürften Radarkontrollen schwerpunktmäßig morgen in erster Linie nur auf folgenden Straßen stattfinden: Landsberger Straße, Dachauer Straße, Schleißheimer Straße, Fürstenrieder Straße etc., nur um einige zu nennen. Wenn man es also ehrlich mit dem Autofahrer meint, dann werden heute in erster Linie nur hier Radarkontrollen stattfinden. Mobil in Deutschland e.V. bezweifelt aber, dass das so ist. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Kontrollen eben vor allem in „Einfall- und Ausfallstraßen“ stattfanden, bei denen schnell „Kasse“ zu machen war. „Es ging hier (fast) nie um Sicherheit, sondern (fast) immer nur ums Geld. Wir kritisieren diese Einstellung und Vorgehensweise der Polizei massiv.“
In München gibt es mittlerweile rund 40 festinstallierte Blitzer (inkl. Rotlichtblitzer) und täglich 25 – 35 mobile Blitzer. Das sind 75 Blitzer am Tag in der Summe. Tendenz steigend. Die Einnahmen dürften es auch sein.
Die Forderung von Mobil in Deutschland e.V., Deutschland neuem Automobilclub bleibt bestehen: Blitzen nur da, wo es eindeutig um die Sicherheit geht. Wir werden daher ein genaues Auge auf diese Schwerpunktaktion der Polizei haben. Es wäre schön, wenn dabei wirklich nur die Sicherheit der Autofahrer im Vordergrund steht und es nicht darum geht, „Bayern möglichst schnell schuldenfrei zu bekommen“.