Kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen: Mobil in Deutschland e.V. lehnt grüne Zeigefingerpolitik ab
Jetzt also doch! Baden-Württemberg will durch die Hintertüre auf Autobahnen ein Tempolimit einführen. Kaum ein Thema bietet unter Autofahrern so viel Zündstoff wie dieses. Und das nicht nur in der Politik, sondern auch in der Gesellschaft. Der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. bezieht seit Jahren klare Stellung gegen ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen und fühlt sich durch diesen neuesten Vorschlag wieder einmal bestätigt: Die Grünen verstehen nichts von nachhaltiger, sinnvoller und effizienter Verkehrspolitik.
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Nachdem es ruhig um die Einführung eines Tempolimits geworden war, bringt der grüne Verkehrsminister aus Stuttgart Winfried Hermann die leidige Diskussion wieder auf den Tisch. In Baden-Württemberg soll auf 2 Autobahnabschnitten Tempo 120 als Modellversuch gestartet werden und damit besonders die Autofahrer aus der Schweiz abgestraft werden. Aber man weiß ja, wie ein solcher „Modellversuch“ oft endet. Durch die Hintertür wird das Tempolimit dann einfach generell eingeführt. Das dachte sich wohl auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und stellte klar, dass die Zuständigkeit für Autobahnen beim Bund liegen und nicht bei den Ländern. Ein Rückschlag für Hermann, aber der Ausgang ist ungewiss. Ein Machtpoker auf dem Rücken der Autofahrer.
Massive Kritik äußert auch der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V., der sich seit 2008 gegen die Einführung eines generellen Tempolimits in Deutschland einsetzt. „Deutschlands Autobahnen sind insgesamt knapp 13.000 km lang und zählen damit zu den dichtesten Autobahnnetzen der Welt. Gleichzeitig haben wir aber auch die sichersten Autobahnen und das ohne generelles Tempolimit.“, so Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs.
Internationale Gutachten und Studien bestätigen: Deutschlands Autobahnen zählen zu den sichersten in Europa. Pro 1 Mrd. Fahrzeugkilometer kommen auf deutschen Autobahnen ca. 3 Personen ums Leben. Insgesamt gab es 2013 in Deutschland 4,6 Getötete bei Verkehrsunfällen pro 1 Mrd. Fahrzeugkilometer. In Österreich und Frankreich hingegen, wo maximal 130 km/h vorgeschrieben sind, sterben pro 1 Mrd. Fahrzeugkilometer jeweils 5,8 Personen und damit sogar mehr Personen. Ähnliches gilt für Belgien mit 7,1 und USA mit 6,8 Getöteten: Strikte Höchstgeschwindigkeiten und dennoch wesentlich mehr Verkehrstote.
Auch das Argument Klimaschutz, was oftmals von den Befürwortern eines Tempolimits angeführt wird, trägt die Einführung eines Tempolimits nicht. Maximal 0,3% CO2 könnten damit laut Umweltbundesamt eingespart werden. Unter dem Strich also ein „Null Effekt“. Ähnliches gilt für den Lärm.
Laut einer Verkehrsumfrage von Mobil in Deutschland lehnen 96% der deutschen Autofahrer ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ab. Das ist ein eindeutiges Ergebnis. Jeder soll mit Maß und Mitte so schnell fahren dürfen, wie es ihm gefällt, wie er sich sicher fühlt und wie es die Verkehrssituation erlaubt. Denn ein Tempolimit würde alle Autofahrer betreffen. Zudem bleiben bei einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung andere Variablen wie Witterung, Verkehrsaufkommen zu bestimmten Tageszeiten oder Straßenzustand vollkommen unbeachtet. Das hieße dann, dass ein Autofahrer beispielsweise nachts auf einer leeren Autobahn mit 120 km/h fahren muss.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt spricht sich hier klar gegen starre Tempolimits aus und fordert die Bundesländer auf, alle festen Verkehrsschilder durch digitale Anzeigetafeln zu ersetzen. Ziel ist es, die Geschwindigkeitsbegrenzung an die aktuell vorherrschende Verkehrssituation anzupassen, um den Verkehrsfluss auf deutschen Autobahnen intelligent und damit effizient zu erhöhen. Ein guter Ansatz, der bei vielen Deutschen Zustimmung findet. Auch Mobil in Deutschland unterstützt dieses Vorhaben und hält flexible Tempolimits für absolut sinnvoll.
„Deutsche Autofahrer sind gute Autofahrer und brauchen keine grüne Zeigefinger-Politik“, so Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V. „Es gibt viel wichtigere Themen und Infrastrukturprojekte, die einer Förderung bedürfen und die dem besseren Verkehrsfluss dienen.“