Der Blitzmarathon 2019 – Politik gängelt Autofahrer ohne Ende
Wer am Mittwoch, den 3. April 2019, mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich ganz genau an Tempolimits und ausreichend Abstand halten. Denn morgen findet für 24 Stunden wieder der alljährliche europaweite Blitzmarathon statt. Ein weiterer Großeinsatz der Polizei, um Autofahrer zu gängeln und jeden zu erwischen, der etwas zu schnell fährt oder den Abstand nicht einhält. Für den Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. ist der Blitzmarathon purer Aktionismus und hat mit effizienter und verhältnismäßiger Polizeiarbeit nichts zu tun.
Der Blitzmarathon steht schon seit Jahren in der Kritik. Dennoch werden sich auch in diesem Jahr wieder einige deutsche Bundesländer beteiligen: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Auffällig dabei ist, dass der Initiator der Aktion nicht mehr dabei ist: Nordrhein-Westfalen hatte 2012 unter dem damaligen SPD-Innenminister Ralf Jäger erstmalig einen Blitzmarathon organisiert, der 2013 sogar bundesweit ausgeweitet wurde. Bei der darauffolgenden Wahl 2017 wurde Herr Jäger samt Regierung dann allerdings von den Wählern quasi „davon gejagt“.
Auch in diesem Jahr werden also wieder tausende Polizisten europaweit auf die Straße geschickt, um verstärkt Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen durchzuführen. Aber haben wir nicht gerade genug Probleme in Europa, die um einiges wichtiger sind? Und müssen wieder und wieder die Autofahrer die Sünder der Nation sein?
Erst führt das Land Niedersachsen auf der B6 in Laatzen die neue Messtechnik der Section-Control ein. Ein neues Geschwindigkeitsmessverfahren, das den Autofahrern wieder an den Kragen will und dann aber vom Verwaltungsgericht Hannover als unzulässig erklärt wurde. Dann werden in einigen Städten Fahrverbote für Dieselfahrzeuge eingeführt und Millionen Autofahrer quasi enteignet. Und heute spricht man über Citymaut, Steuererhöhungen und natürlich den Blitzmarathon.
„Ein Unding!“, sagt Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V. „Wieder und wieder werden Autofahrer in diesem Land schikaniert, drangsaliert und abgezockt. Und jetzt auch wieder der Blitzmarathon durchgesetzt. Wann sehen die Bundesländer endlich ein, dass man mit Aktionismus in diesem Land nur den Bürgern schadet und dabei der geringe Nutzen dieser Aktion in keinem Verhältnis zum hohen Personaleinsatz und enormen Aufwand der Polizei steht. Effizienz sieht anders aus.“
Der Automobilclub fordert daher alle Bundesländer auf, den Blitzmarathon endlich aufzugeben und sich um die wichtigen und notwendigen Polizeiaufgaben zu kümmern. Haberland weiter: „Radarkontrollen sind grundsätzlich richtig, aber für einen Tag mit einem Großeinsatz der Polizei Jagd auf Temposünder zu machen, ist der absolut falsche Weg.“