JA zum AUTO! Ohne Wenn und Aber
Bald ist es soweit. Dann feiert Deutschland ein rundes Jubiläum. 50 Millionen zugelassene Pkw. Ist das ein Zahlenjubiläum, das man wirklich feiern sollte? Da gehen die Meinungen sicherlich weit auseinander. Aber es ist auch ein Trend, der seit Jahrzehnten anhält und zeigt, wie ungebrochen die Liebe der Menschen in diesem Land zum eigenen Auto ist und damit der Wunsch nach automobiler Mobilität und Freiheit. Das Auto ist ganz klar Verkehrsmittel Nr. 1 in diesem Land. Und das wird es wohl auch auf unabsehbare Zeit bleiben. Was man vor einigen Monaten noch eher hinter vorgehaltener Hand gesagt hat, erlebt man zu Corona-Zeiten ganz anders.
Die Renaissance des Autos
Das Auto erlebt eine Renaissance der anderen Art. Und auch einen Höchststand an Zulassungen. Noch nie gab es in Deutschland so viele Zulassungen wie heute. Fast 50 Millionen PKW fahren mittlerweile auf Deutschlands Straßen. 10.000 Neuzulassungen am Tag. Natürlich werden auch viele Fahrzeuge abgemeldet, aber unter dem Strich werden es in jedem Jahr rund 0,5 Millionen Fahrzeuge mehr. Auch bei den Führerscheinen ist der Trend ungebrochen. In Deutschland besitzen fast 60 Millionen Menschen einen Führerschein. Auch hier werden es rund 0,5 Millionen Führerscheine mehr im Jahr. Zumindest im Moment. Gleichzeitig nimmt die Zahl derer, die keinen Führerschein haben, drastisch ab. Erst den Schein, dann das Auto. Eine einfache Gleichung.
Das Auto ist Verkehrsmittel Nummer 1. Das gilt für Stadt und Land. An der gesamten in Deutschland erbrachten Mobilität nimmt es ¾ der Verkehrsleistung ein. Ein Viertel entfällt auf den Öffentlichen Nahverkehr, das Fahrrad und auf Fußwege. 50 Prozent der Menschen in Deutschland leben in Städten, 50 Prozent auf dem Land. Man könnte meinen, da gibt es riesige Unterschiede.
„Ja zum Auto, weil Mobilität ein Stück Freiheit ist.“
Oliver Luksic, Verkehrspolitischer Sprecher der FDP Bundestagsfraktion, MdB
Auf dem Land überwiegt automobile Mobilität, in der Stadt haben ÖPNV und Fahrrad die Nase vorne. Weit gefehlt. Selbst in einer Stadt wie München liegt das Auto an der Spitze. Eine ganzjährige Hochrechnung von Personenkilometern über 24 Stunden und sieben Tage die Woche ergibt nachweislich folgendes Bild für die Millionenstadt München: Über 58 Prozent der Personenkilometer werden am Tag in München mit dem Auto erbracht. 39 Prozent mit dem ÖPNV und lediglich knapp 3 Prozent (2,6 Prozent) entfallen auf das Fahrrad. Insgesamt hat sich die Verkehrsmittelwahl in Deutschland über die letzten 10 Jahre kaum verändert. Auch wenn man medial einen anderen Eindruck gewinnen könnte: dass es in Städten quasi nur noch Fahrradverkehr gäbe – und zwar im Sommer und im Winter. Oder dass auch Liefer- und Versorgungsverkehr oft nicht mehr nur durch das Auto stattfindet. Alles nur Wunschdenken. Die Realität sieht ganz anders aus. Die Realität zeigt, dass es wie hier am Beispiel München noch nie so viele zugelassene Autos gab, nämlich 720.000 Stück und dass davon durchschnittlich jeder Fahrer über 13.000 km im Jahr zurücklegt.
Ein Virus, der alles verändert
Corona hat in Deutschland vieles auf den Kopf gestellt. Seit Mitte März ist nichts mehr so, wie es einmal war. Ein kleiner Virus wirft eine große Welt aus der Bahn. Stillstand seit Wochen. In Familien und in Unternehmen. Wer kann, macht Homeoffice und vermeidet so gut es geht den Kontakt zu anderen Menschen. Ganze Produktionsstätten schließen oder fahren auf ein Minimum herunter. Dienstleistungen funktionieren nur mit angezogener Handbremse. EU und Staat fahren Hilfsprogramme auf. Ob diese reichen werden, um ganze Branchen zu retten, bleibt ungewiss. Die USA vermelden bereits 41 Millionen Arbeitslose mehr. Wie viele werden es in Deutschland sein? 1 Million? 1,5 Millionen? Und wann ist dieser Albtraum für alle vorbei?
„Ja zum Auto, weil wir die persönliche Freiheit der Mobilität nicht verlieren wollen!“
Manfred Schoch, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der BMW Group
Deutschlands wichtigstes industrielles Rückgrat ist die Autobranche. In keiner anderen Branche erzeugt „Made in Germany“ so viel Gänsehaut unter Kunden wie hier. Nicht nur in Deutschland. Von den rund 67 Millionen Fahrzeugen, die weltweit jedes Jahr produziert werden, kommen 16 Millionen von deutschen Herstellern. Also rund 25 Prozent. Allen voran Volkswagen, gefolgt von Daimler und BMW. Lediglich 3,6 Millionen PKW wurden allerdings in Deutschland selbst zugelassen. Auch da haben die deutschen Hersteller die Nase vorn, aber auch Japaner und andere EU-Hersteller haben einen gehörigen Anteil. Es bleibt dabei, wer ein Viertel der weltweiten Produktion abbildet, spielt damit in der Champions League. Jedes Jahr aufs Neue.
Es geht um viel, sehr viel. Es geht um Verantwortung, es geht um Wohlstand und es geht um Arbeitsplätze. 800.000 Arbeitsplätze sind direkt am Standort Deutschland in der Autoindustrie angesiedelt. Insgesamt sind es sogar 3 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland, die direkt oder indirekt vom Auto abhängen, damit ist es auch die bedeutendste Branche mit dem größten Umsatz, den meisten Patenten, den größten Innovationen und den meisten Arbeitsplätzen. Mittlerweile auch mit einem großen Umweltbewusstsein. Keine Branche investiert augenblicklich wohl so viel Geld in neue und umweltfreundliche Technologien. Nicht immer ganz freiwillig, aber am Ende muss es auch einen Markt dafür und kaufbereite Kunden geben. E-Mobility, Wasserstoff und E-Fuels. Es gibt sehr viel Potential, das ausgeschöpft werden kann. Aber es muss den Unternehmen auch möglich sein, dies zu tun. Dazu müssen sie auch in der Lage sein, erstens diese Krise zu meistern, und zweitens nicht am Gängelband von grünen Politikern oder Organisationen zu hängen. Das würde die Automobilbranche zerstören und am Schluss allen schaden.
Des Deutschen liebstes Kind: Das Auto
In Sachen Auto ist heute die öffentliche Darstellung komplett konträr zum wirklichen Kunden- und Käuferverhalten. Wie kann es sein, dass 2019, im Jahr von Fridays for Future, gerade das SUV das mit Abstand am meisten verkaufte Automobilprodukt in Deutschland war? 1 Million verkaufte SUV. Das liegt dann wohl daran, dass man bei einer großen Anschaffung wie dem Auto sehr genau überlegt und abwägt. Abwägt, welche persönlichen Vorteile und Annehmlichkeiten man durch das neu anzuschaffende Auto hat. Political Correctness ist sicher auch wichtig, muss dann aber wohl in der Praxis erst einmal hintenanstehen. Das zeigt doch gerade der Kaufrausch für das SUV, das eben viele Vorteile vereint: Geräumigkeit, Schönheit, Praktikabilität oder ein hoher Einstieg, um nur einige zu nennen. Man möchte eben auch Spaß haben, wenn man Auto fährt. Das Fahrgefühl ist ganz wichtig. Ein Auto ist mehr als nur Blech auf vier Rädern. Das war schon immer so. Wenn alle paar Jahre ein neues Fahrzeug angeschafft wird, dann wird genau abgewogen. Nach Budget, Kosten und Nutzen.
Des Deutschen liebstes Kind ist ein geflügeltes Wording, das es schon lange gibt. Heute wird zwar weniger Aufhebens darum gemacht, aber natürlich ist diese Anschaffung immer noch erheblich. Und die Marke spielt nach wie vor eine große Rolle. Gerade deutsche Marken buhlen um Aufmerksamkeit, die ihnen sicher gewiss ist. Volkswagen, Mercedes, BMW, Audi, Porsche oder Opel. Da hat fast jeder Deutsche eine Meinung und Präferenz. Und tausend Gründe für seine Marke. Auch das war schon immer so und wird auch so bleiben. Markentreue ist zwar ein wenig rückläufig, hat aber immer noch großen Einfluss. Wie das übrigens auch bei anderen Produkten gilt. Welcher überzeugter Mercedes Fahrer wechselt schon spontan zu BMW? Argumente haben da wenig Platz. Das ist eine Überzeugung, Tradition und Gefühl. Und wahrscheinlich bei keinem Produkt so ausgeprägt wie beim Auto.
„Ja zum Auto, weil kein anderes Verkehrsmittel auch nur annähernd so sehr Sicherheit, Komfort und individuelle Mobilität in sich vereint.“
Lutz Leif Linden, Generalsekretär des Automobilclub von Deutschland e.V.
Wobei natürlich heute auch immer die umweltpolitische Komponente eine wichtige Rolle spielt. Es sollte eben alles stimmen und passen. Zu glauben, wir könnten hier mit radikalen Lösungen und Arbeitsplatzvernichtung irgendetwas bewegen, ist ein völliger Irrtum. „Die Zukunft liegt nicht im Zerstören, sondern im Gestalten“, meinte kürzlich der Kabarettist Dieter Nuhr. Und genau so ist es. Wohlstand einzutauschen und ein anderes Leben zu leben, will niemand auf Dauer.
Das Auto: Der Weg zur Freiheit und Mobilität
Das sieht man doch am besten jetzt zu Corona-Zeiten. Drei Monate mussten viele ein anderes Leben führen. Mit deutlichen Einschränkungen und Verzicht. Jetzt wollen die Menschen wieder reisen, die Welt sehen und mobil sein. Und nichts steht heute so für die Freiheit und die eigene Mobilität wie das Auto. Oder wie unser großer bayerischer Ministerpräsident Franz Josef Strauß bereits 1984 formulierte: „Im Übrigen müsse Autofahren Spaß machen, den der Staat nicht … schmälern solle. Wir dürfen dem Bürger nicht die Freude am Auto nehmen.“ Ein weiser Mann. Er gilt vielen in Bayern bis heute noch als der Bayerische Ministerpräsident schlechthin. Daher kann man sich dem nur anschließen, mit einem ganz klaren „JA zum Auto.“
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