Express-Tunnel in München-Giesing wäre ein guter Anfang
Tunnel bringen einen deutlichen Mehrwert: Für Autofahrer und Anwohner. Für Verkehr und Umwelt. Das musste sich sogar der ehemalige Oberbürgermeister Christian Ude eingestehen, als er die Ringtunnels dem Verkehr übergab. Und auch der jetzige OB Dieter Reiter hat das bereits mehrmals betont. Umso bedauerlicher, dass einige jetzt dem Neuprojekt Express-Tunnel von Andreas Lorenz, MdL, eher skeptisch gegenüber stehen. Wir von Mobil in Deutschland e.V. sehen das weitaus positiver. Gerade der Münchner Süden ist aufgrund des noch fehlenden Autobahnringschlusses deutlich belasteter als der Norden oder Osten. Hier ist dringend Abhilfe nötig.
München explodiert sowohl Einwohnern als auch an Fahrzeugen. Ein funktionierender ÖPNV kann das alleine nicht abfedern. Auch beim Individualverkehr entstehen in München rund 7 Milliarden Personenkilometer im Jahr (gegenüber ÖPNV 7,5 Milliarden Personenkilometer). Mit einem gravierenden Unterschied: Bis auf drei Ringtunnel, die wir von Mobil in Deutschland zusammen mit ADAC, CSU, FDP, IHK und vielen anderen Partnern erzwungen haben, ist jetzt 25 Jahre nichts mehr in München für den Autoverkehr gemacht worden. Die Auswirkungen spüren wir jeden Tag. München verstaut und verdreckt. Insbesondere von 17 Uhr bis 19 Uhr geht oft gar nichts mehr. Die Stadt denkt über Fahrverbote nach, anstatt ihre Hausaufgaben zu machen und zu bauen. Wohnungsbau alleine ist nichts wert, wenn nicht auch die nötige Infrastruktur entsteht.
Es ist also höchste Zeit, dass viel mehr solche Initiativen wie der Express-Tunnel kommen und sich der Stadtrat endlich auch mal mit dem wichtigsten Verkehrsträger in Deutschland, dem Autoverkehr, befasst. Frei von Ressentiments und Ideologie. Wir von Mobil in Deutschland e.V. leisten hier gerne einen Beitrag. In diesem Fall begrüßen wir ausdrücklich die „Giesinger Entlastungsinitiative“ und hoffen, dass sie als erste Grundlage für ein neues und vernünftiges Verkehrskonzept der Stadt München steht. Denn ohne ein vernünftiges Infrastrukturprogramm ist der Verkehr Münchens für Bewohner und Pendler zukünftig schlichtweg nicht mehr zu ertragen.