3. Startbahn am Flughafen München – Statt aussitzen, jetzt bauen!
Der designierte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat am Dienstag überraschenderweise eine Verschiebung der Startbahn-Entscheidung um einige Jahre verkündet und erwischt damit sowohl die Unterstützer des Ausbaus als auch die Betroffenen der Region eiskalt.Die CSU möchte diese Thematik aus der anstehenden Landtagswahl heraushalten. Aber ist die Taktik, wichtige Entscheidungen auszusitzen, tatsächlich das, was man von guten Politikern erwartet?
Die Verhandlungen um den Bau einer 3. Start- und Landebahn am Flughafen München dauern bereits über 10 Jahre an und die Dringlichkeit des Ausbaus erhöht sich mit jedem Jahr. Der Flughafen wächst und wächst, kann durchweg positive Zahlen vorweisen und klagt bereits jetzt über Kapazitätsengpässe. Das scheint aber niemanden zu interessieren, obwohl die Stadt München immer auf die Zahlen als Grundlage für eine Entscheidung verwiesen hatte.
Wir von Mobil in Deutschland und Gründer der Bürgerinitiative VISTA3 – mittlerweile auch schon über 1.000 Mitglieder – sind enttäuscht von der Aufschiebe-Taktik der CSU, hatte sich diese doch immer klar für den Bau einer dritten Start- und Landebahn ausgesprochen. Noch vor ein paar Tagen. Doch scheint es, als möchte man schwierigen Wahlkampfthemen lieber aus dem Weg gehen, als sie durchsetzungsstark und überzeugend voranzutreiben.
Genehmigt wurde beim Bau 1969 sogar ein Verkehrsflughafen mit vier Start- und Landebahnen, davon zwei Hauptbahnen und zwei Nebenbahnen. Franz Josef Strauß, der große CSU Vorsitzende, war Initiator und ist Namensgeber des Flughafens. Und heute schafft es seine eigene Partei noch nicht einmal, die dringend benötigte 3. Startbahnen durchzusetzen? Andere Städte und Länder machen es vor und passen sich ihrem Bedarf an. Weltweit. Damit wird der Flughafen München langfristig trotz derzeitiger Stärke den Anschluss an den internationalen Wettbewerb verlieren.
Dr. Michael Haberland, Sprecher der Bürgerinitiative VISTA3, äußert sich enttäuscht: „Das geforderte und beständige Wachstum des Flughafens ist da. Sowohl Markus Söder, Horst Seehofer als auch OB Dieter Reiter haben immer gesagt, dass bei Wachstum etwas passieren muss. Das wäre aber jetzt der Fall! Eine Entscheidung derartig in die Länge zu ziehen, ist meiner Meinung nach das Gegenteil von politischem Gestalten. Oder frei nach Strauß: Sagen, was man denkt und tun, was man sagt. Das würde ich von seinen Nachfolgern jetzt erwarten.“