Christian Lindner beim Interview im VW-Käfer: Er bringt den Wagen wieder ins Laufen
Der Bundesvorsitzende der FDP Christian Lindner ist ein Mann der klaren Worte. Jetzt hat er sich in einem Interview den Fragen von Dr. Michael Haberland, Präsident vom Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. zum Thema Verkehr und Mobilität gestellt. Dass es sich dabei um ein ganz besonderes Interview gehandelt hat, lässt sich schon allein deshalb erahnen, da das Gespräch in einem alten VW-Käfer, dem fahrenden „Interviewmobil“ des Automobilclubs, stattfand.
Ein VW-Käfer, Baujahr 1967, ist ein ganz besonderer und nicht alltäglicher Ort für ein Interview. So konnte Christian Lindner gleich anfangs unter Beweis stellen, dass er ein Politiker ist, der anpacken kann. Denn als das Gespräch beginnen sollte, sprang der Käfer erst einmal nicht an. Das kann bei einem Oldtimer schon mal vorkommen. Jetzt den eigenen Automobilclub anrufen, der hier sicher und schnell helfen könnte? Auch eine Lösung, aber der FDP-Vorsitzende zögerte nicht lange, sprang heraus und schob kurzerhand an. Gemeinsam brachten wir den Wagen zum Laufen.
Die 14 Fragen rund um das Thema Verkehr und Mobilität stellte Dr. Michael Haberland dem Spitzenpolitiker während der gemeinsamen Fahrt in der Nähe von Ingolstadt. Dabei wurde u. a. auf die Notwendigkeit und den Umgang mit Infrastruktur und Großprojekten, ein generelles Tempolimit auf unseren Straßen, die Zukunft des Elektroautos und die Gefahr durch das Handy am Steuer genauso eingegangen wie beispielsweise auf den angedachten Führerscheinentzug für Strafvergehen und Lindners persönlichen Autowunsch. Das Interview dauert insgesamt 8 Minuten. Hier einige Auszüge:
Eines unserer Mottos ist: Konjunktur braucht Infrastruktur. Sehen Sie das auch so?
„Ja natürlich. Unsere Infrastruktur dürfen wir nicht länger auf Verschleiß fahren, wie wir es tun. Wir Autofahrer zahlen ohnehin ja enorm viele Steuern und Abgaben, die nicht genutzt werden, um die Infrastruktur zu erhalten. Dafür war die Mineralölsteuer mal gedacht. Für mich kommt ein zweiter Punkt noch hinzu. Nichts ist so unsinnig, wie Zeit im Stau zu verbringen. Das ist verschwendete Lebenszeit und übrigens ist es auch nicht ökologisch sinnvoll. […]“
Uns fällt bei Großprojekten wie dem Berliner Flughafen, Stuttgart21 oder auch der 3. Startbahn am Münchner Flughafen auf: Es herrscht Chaos und Infrastrukturstau. Können wir Deutschen keine Infrastruktur mehr?
„Da sind zwei Dinge für mich problematisch, die man ansprechen muss. Das Erste ist das Projektmanagement. Also am BER, das ist eine Peinlichkeit, das strahlt auch auf die ganze Welt aus […] Und der zweite Punkt ist, in Deutschland haben wir auch zu wenig Ehrgeiz zu Großvorhaben, weil es sehr schnell bei uns Mehrheiten dagegen gibt. Also ganz schnell gibt es Bürgerinitiativen, ganz schnell gibt es Medien, die Großprojekte torpedieren. […]“
Was würden Sie auf jeden Fall komplett anders machen als die Regierung heute?
„Alles das, was das Leben verteuert.“
Sehen Sie hier das komplette Interview im Käfer mit Christian Lindner:
