Autofahren kann auch im Winter Spaß machen
Die kalte Jahreszeit kommt schneller als wir gedacht haben. Im Moment wissen Herbst und Winter nicht genau, wer eigentlich das „Sagen“ hat. Mal so und mal so. Das bedeutet aber grundsätzlich, sich selbst warm anzuziehen, aber natürlich auch sein Auto herbst- und winterfest zu machen und ein paar Dinge zu beachten. Mobil in Deutschland e.V., Deutschlands junger und neuer Automobilclub sagt Ihnen, worauf auch besonders zu achten ist. Schließlich soll auch im Winter Autofahren noch Spaß machen.
1. Wie wirken sich Laub und nasse Fahrbahnen auf das Fahrverhalten aus?
Bäume am Straßenrand stellen aufgrund rutschiger Fahrbahnen durch Wasser und Laub ein erhöhtes Unfallrisiko dar. Kommt Regen dazu, wird es noch riskanter, denn die Bodenhaftung auf nasser Fahrbahn ist bei 50%iger Reifenabnutzung bereits deutlich geringer und das Aquaplaningrisiko steigt. Der Bremsweg verdoppelt sich, man hat eine eingeschränkte Sicht und Überholmanöver werden durch Spritzwasserfontänen anderer Fahrzeuge erschwert. Unter diesen Bedingungen empfiehlt sich in erster Linie die Geschwindigkeit zu reduzieren, das Abblendlicht einzuschalten und einen ausreichenden Mindestabstand zu halten. Planen Sie mehr Fahrzeit ein und wählen Sie gute Verkehrswege aus, sprich mit wenigen Kurven und Brücken. Ganz wichtig: Überprüfen Sie den Reifenverschleiß und wechseln Sie Ihre Reifen spätestens ab einer Profiltiefe von nur noch 1,6 mm! Mit zu wenig Gummi ist die Sicherheit äußerst gefährdet.
2. Dunst und Nebelschwaden hängen im Herbst oftmals über den Straßen. Was müssen Autofahrer beachten?
Bei Dunst und Nebel sollte man seine Geschwindigkeit der Sichtweite anpassen – dabei orientiert man sich an den seitlichen Leitpfosten: Sieht man z.B. auf der Autobahn nur einen Pfosten weit, darf man auf keinen Fall schneller als 50 km/h fahren. Halten Sie auch ausreichenden Abstand. Als Faustregel gilt: Abstand = halber Tacho. Besonders wichtig bei Nebel sind natürlich die Scheinwerfer. Lassen Sie diese regelmäßig in der Werkstatt überprüfen und putzen Sie alle Leuchten hin und wieder. Schließlich würden Sie auch nicht mit einer beschlagenen Brille Auto fahren.
3. Wann dürfen Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte eingeschaltet werden?
Nebelscheinwerfer dürfen bei Sichtweiten unter 150 Metern eingeschaltet werden, denn sie leuchten nur die Straße direkt vor dem Auto aus. Kann man nur noch 50 Meter weit sehen, darf die rote Nebelschlussleuchte eingeschaltet werden. Dann gilt auch höchsten Tempo 50. Brennt sie nicht, drohen 40 Euro Bußgeld und drei Punkte in Flensburg. Ist der Nebel weg, vergessen Sie nicht, die Nebelschlussleuchte auszuschalten, denn das grelle Licht blendet die Fahrer hinter Ihnen. Dafür kann die Polizei auch eine Straffe kassieren. Dafür brauchen Sie dann wieder einen Automobilclub, der Ihnen aus der Misere hilft.
4. Was ist in Waldgebieten zu beachten?
Während der frühen Morgen- und Abendstunden ist zur Herbstzeit aufmerksames Fahren angebracht. Viele Wildtiere sind auf Nahrungssuche und können Straßen überqueren, ohne auf Autos o.ä. zu achten. Grelles Licht lässt Tiere oft erstarren. Daher abblenden, bremsen und hupen. Sobald z.B. ein einzelnes Reh gesichtet wird, muss mit mehreren Tieren gerechnet werden. Ein Wildunfall muss immer gemeldet werden.
5. Muss man heutzutage noch mit Manövern der Bundeswehr rechnen? Was hat das für Auswirkungen?
Der kalte Krieg ist längst vorbei und die Zeit der elend langen Bundeswehr-Kolonnen auch. Im Herbst gibt’s aber immer noch Manöver, wo man einige Dinge wissen sollte. Grundsätzlich dürfen Kolonnen nicht überholt werden, aber das Kolonnenrecht wird in Deutschland nicht durchgesetzt. Daher halten Kolonnen meist Lücken, in denen Verkehrsteilnehmer einscheren können. Bei derartigen Überholvorgängen gerade mit Kettenfahrzeuge gilt aber äußerste Vorsicht. Ein Panzer wiegt deutlich mehr als ein PKW, da sollte man es nicht auf ein Kräftemessen ankommen lassen. Vielleicht einfach an den Straßenrand fahren und das Spektakel genießen.
6. Die Temperaturen wandern in den Keller. Womit sollten Autofahrer rechnen?
Auf gefrorenen Straßen kann es extrem glatt werden. Vor allem das so genannte Blitz-Eis kann die Straßenverhältnisse innerhalb kürzester Zeit dramatisch verschlechtern und es kann extrem rutschig werden. Autofahrer sollten in solchen Situationen das Tempo drosseln, längere Bremswege einkalkulieren und Abstand halten. Eis und Autos sind eben nicht die besten Freunde.
7. Wann sollten Autofahrer idealerweise auf Winterreifen wechseln?
Warten Sie nicht bis zum ersten Schnee um Ihre Winterreifen zu wechseln. Schon bei niedrigen Plusgraden verhärtet sich die Gummimischung von Sommerreifen und eine optimale Haftung ist somit nicht mehr gewährleistet. Die beste Zeit ist somit zwischen Oktober und Mitte November.