Technologieoffenheit wahren: Kein EU-Verbrennerverbot für Pkw und Lkw
Erst im letzten Jahr wurde das Verbrennerverbot für Pkw ab 2035 in der EU beschlossen. Bis heute regt sich hier enormer Widerstand und Unverständnis. Aber die EU irrlichtert weiter und will jetzt auch ein Verbrenner-Aus für schwere Nutzfahrzeuge beschließen. Die Abstimmung erfolgt am morgigen Freitag, den 9. Februar 2024. Wir vom Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. stehen ganz klar für die Wahrung der Technologieoffenheit und fordern daher die Bundesregierung auf, bei ihrem negativen Votum zu bleiben und das Verbrennerverbot für Lkw in der EU zu verhindern. Gleichzeitig muss das Verbrennerverbot für Pkw ab 2035 zurückgenommen werden.
In Deutschland und in Europa geht kein Weg am Verbrennermotor vorbei – sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Ohne den Verbrenner wird automobile Mobilität nicht funktionieren. In Deutschland haben Verbrennungsmotoren traditionell eine wichtige Bedeutung im Transport- und Automobilsektor. Hierzulande gibt es aktuell rund 49 Millionen zugelassene Pkw, davon 48 Millionen mit Verbrennungsmotor. Hinzu kommen etwa 3,6 Millionen Lkw und über 80.000 Busse in Deutschland. Der Straßengüterverkehr hat dabei 72 Prozent Anteil am gesamten Güterverkehr in Deutschland, der fast ausschließlich mit Verbrennermotoren ausgestattet ist.
Besonders im Schwerlastverkehr gibt es kaum eine Alternative zum Verbrennungsmotor, die in Gänze mit den speziellen Bedürfnissen und Anforderungen mithalten können. Ähnlich sieht das im Privatsektor aus. Dr. Michael Haberland, Präsident von Mobil in Deutschland e.V. setzt auf Technologieoffenheit und Pragmatismus in der Frage nach mehr Klimaschutz im Verkehr: „Klar ist, wir brauchen Veränderungen und müssen den Verkehrssektor so schnell wie möglich defossilisieren. Das kann aber nicht durch die Abschaffung einer sehr gut funktionierenden und führenden Technologie wie dem Verbrennungsmotor erreicht werden. Vor allem nicht, wenn CO2-reduziertes und CO2-freies Fahren mittels non-fossiler Kraftstoffe wie HVO oder E-Fuels ganz einfach realisierbar wäre.“ Eine einseitige Fixierung auf Elektromobilität und starre Verbote, wie die EU es aktuell forciert, ist falsch und schadet Land und Leuten. Vielmehr werden dadurch technologische Weiterentwicklungen gehemmt, Klimaschutz auf die lange Bank geschoben und zudem Wohlstand und Arbeitsplätze ohne Erfordernis gefährdet.
Es ist wichtig, dass die FDP und der Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing weiter klar ihren Kurs für Technologieoffenheit, Fortschritt und Innovation halten und in der EU gegen das Verbrennerverbot für Lkw abstimmt.
„Die Verbrenner-Technologie muss erhalten bleiben – für Pkw und Lkw. Technikoffen. Zugleich müssen non-fossile und klimaschonende Kraftstoffe wie E-Fuels und HVO100 eingesetzt werden. Damit ist dem Land, dem Klima, der Versorgung und der Mobilität gedient. Gottlieb Daimler und Rudolf Diesel würden für technikoffen und innovativ stimmen und nicht für verboten. So viel ist sicher“, so Dr. Michael Haberland.